Leder - Polsterei Werkstatt Susanne Ringler

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Leder - Kuhhaut ist dicker, als Sie denken!

Die gesamte Kuhhaut wird in zwei Teile gespalten. Das obere Leder ist das Narbenleder, welches für gute Möbelleder verwendet wird. Das untere Leder der gleichen Haut ist das Spaltleder und wegen der niedrigeren Festigkeit und Langlebigkeit nicht für gute Polstermöbel geeignet. 

Bei günstigen Möbel wird dennoch gerne Spaltleder verwendet, was aber nach ein paar kurzen Jahren kaputt geht! 

Ich achte bei meiner Arbeit stets auf einen ausgezeichneten Service. Daher haben die von mir verwendeten Leder, eine sehr gute Qualität und sind frei von riskanten Stoffen, wie PCP!

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Unser Lederlexikon

Penthachlorphenol: 

Ein desinfizierendes, pilztötendes Pulver, war bei Tierversuchen krebserregend, es gelangt über Hautkontakt in den Körper. Es ist auffällig geworden z.B. bei Arbeitshandschuhen aus Asien, die im Ursprungsland in Containern in Folie verpackt wurden und im Schiff mehrere Klimazonen durchfuhren. Hierbei schwitzten die Handschuhe in der Folie und schimmelten. Die deutsche PCP-Verordnung gestattet max. 5 mg/kg Fertigprodukt, dies ist der weltweit strengste und zweifellos sinnvolle Wert. Wir attestieren für unsere Produkte absolute PCP-Belastungsfreiheit = PCP-frei!

Grundsätzlich kommen in Deutschland erzeugte Möbelleder aus deutscher Rohware gar nicht mit PCP in Berührung und sind daher PCP-frei. Die obige PCP-Verordnung ist nicht für deutsche Leder erstellt, sondern für Leder und Lederprodukte als Importware (Möbel, Lederbekleidung, Lederwaren u.a.), da diese teilweise auch heute noch dazu Anlass geben können.

Eine oft gestellte Frage:
Was ist der Unterschied zwischen naturbelassenem Leder und Anilinleder?

Naturbelassene Leder wurden früher mit Anilinfarben gefärbt („Anilinleder“). Diese Farben sind heute nicht mehr erlaubt. Gefärbt wird mit synthetischen Farben. Das Ergebnis war früher und ist heute das „naturbelassene Leder“ ohne Pigmentierung auf der Oberfläche.

Weitere Stichworte

Bedarfsgegenständeverordung:
Zur Färbung von Lebensmitteln, Stoff, Leder uva. werden u.a. AZO-Farbstoffe eingesetzt. Da es AZO-Farbstoffe gibt, wenn auch wenige, die Amine enthalten, die sich abspalten können und bei direktem Hautkontakt Krebs erregen können, greift hier die BGStV. Sie nennt 20 Amine, die in Azofarbstoffen vorkommen können und daher deren Einsatz verbietet. 

In der Regel attestieren die meisten deutschen Gerber den Verzicht auf jegliche AZO-Stoffe. Somit wird in Deutschland gefertigtes Leder mit dem Prädikat „frei von AZO-Stoffen“ angeboten.

Verbände der Leder- und Polstermöbelindustrie haben u.a. vereinbart:

  • Lichtechtheitsstufen: Anilin 3, pigmentiert 4, gedeckt 5
  • Besonderheiten: weißes Leder: Darf nach 3 Tagen Dunkellagerung bei 50 Grad Celsius keine Vergilbung zeigen.
  • Reibechtheit trocken, nass und Schweiß
  • Dauerfaltverhalten im Flexometer, 20.000 Knickungen dürfen keine Beschädigung der Zurichtung bewirken.
  • Weiterreißfestigkeit
  • Prüfungen über z. B. Filk, Freiberg oder andere.

Dem Kenner, der aus Überzeugung Lederpolstermöbel kauft, ist bewusst, dass Naturmerkmale einer Garnitur erst den natürlichen, unverwechselbaren Charakter verleihen, z.B.:

  • Narben: durch Heckenrisse oder Hornstöße hervorgerufen
  • Kampfspuren von Weidevieh
  • Adern, Mast- und Halsfalten
  • Insektenstiche
  • Striegelstriche, die sich als Zeichen gut gepflegten Stallviehs in der Hautoberfläche verewigen
  • unterschiedliche Hautdichte: leicht unterschiedlicher Farbaufnahme und damit zwangsläufig zu gewissen Farbschwankungen innerhalb einer Haut

Dies alles gilt grundsätzlich sowohl für Glattleder, die durch keinen Farbpigmentauftrag farblich egalisiert sind, als auch für Nubuk-Leder. 

Bei Nubuk-Ledern handelt es sich um narbenseitig geschliffene Leder mit samtartiger Oberfläche, die uni oder durch Prägungen optisch angereichert sein können. Da jede in einer Haut vorhandene Narbe eine Verdichtung der Lederstruktur darstellt, nimmt die Narbe beim Färbvorgang die Farbe etwas unterschiedlich auf (bei Narben helleres Farbergebnis). Grundsätzlich gilt: Bei allen Naturmaterialien können leichte Farbunterschiede auftreten. Diese begründen jedoch keine Reklamation.

Selbstverständlich achtet der Fachmann bei der Herstellung des Möbels darauf, dass derartige Stellen in der Garnitur nicht zu konzentriert auftreten und, wenn möglich, im Sitzbereich vermieden werden. Ganz auszuschließen ist die Verarbeitung in diesen Bereichen jedoch nicht.

Die genannten Erscheinungsbilder mindern in keiner Form die Qualität und werden vom Kenner eher geschätzt, da sie die Echtheit des Produkts beweisen.

Alle obigen Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen erfolgt. Eine Rechtsverbindlichkeit besteht nicht.

Verschiedene Lederarten

Naturbelassenes Leder

  • hydrophobiert, nicht pigmentiert (auch Anilinleder genannt)
  • Lichtechtheitsstufe 3
  • Zeigt viele Naturmerkmale
  • Natürlich empfindlicher als pigmentiertes Leder
  • kann verspecken
  • Mit oder ohne Druckeffekt
  • G+H Leder-Bezeichnung: HORIZON mit Druckeffekt

Nubukleder

  • wie naturbelassenes Leder, jedoch mit geschliffener Oberfläche
  • Ebenfalls empfindlicher als pigmentiertes Leder
  • Neigt zur Verspeckung

Semianilinleder

  • hydrophobiert, pigmentiert
  • Einige Naturmerkmale sichtbar
  • Lichtechtheitsstufe 4, uni oder zweifarbig
  • Ideal für Wohnraum und Objektbereich
  • G+H Leder-Bezeichnung: CASA oder zweifarbig CASA-MOSAIK

Objektleder

  • hydrophobiert, leicht angeschliffen, danach pigmentiert
  • fein genarbt. Wenig Naturmerkmale sichtbar
  • Lichtechtheitsstufe 5, uni oder zweifarbig
  • Ideal für Wohnraum und Objektbereich
  • G+H Leder-Bezeichnung: PROTEKT, ARIANA

Dickleder

  • 1,4-1,6 mm oder stärker. Vollnarbig oder vor dem Pigmentieren leicht angeschliffen.
  • Geprägt
  • Ideal für Wohnraum und Objektbereich
  • G+H Leder-Bezeichnung: DINO

Autoleder

  • übersetzt (kombiniert chrom-pflanzlich) gegerbt daher recht fest
  • Stark pigmentiert

Wasserbüffelleder

  • Rohware aus Thailand (dort ist der Büffel Haustier und daher nicht artengeschützt)
  • Fertig importiert für konsumige Garnituren (meist Patch-Work)
  • Qualitativ hochwertige Ware wird in Deutschland aus importierten Chromcrust (= gegerbt, getrocknet) entgerbt und neu gearbeitet
  • Mit Hydrophobierung
  • Zeigen viele Naturmerkmale wie Insektenstiche, Zeckenbisse und Scheuerstellen
  • G+H Leder-Bezeichnung: BUFFALO

Handwischleder

  • pigmentiert und anschließend mit dunkler Effektfarbe gedeckt.
  • Diese Effektfarbe wird mit Schwämmen ausgerieben, um den Antikeffekt zu erzeugen.
  • Ideal für Wohnraum und Objektbereich.
  • G+H Leder-Bezeichnung: ROYAL oder genarbt HISTORY

Spaltleder

  • auch als Rauhleder bezeichnet – ist eigentlich kein richtiges Leder, da abgeschabt von der Unterhaut
  • recht minderwertiges Leder oder beschichtet, daher möchten wir dieses nicht anbieten

Für eine unverbindliche Beratung kontaktieren Sie mich gerne telefonisch oder senden mir gerne Bilder von Ihrem Polstermöbel per WhatsApp.

0177 4304510
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